Symbolbild der Aktion Becherbonus. Zwei weiß/schwarze Trinkbecher stehen nebeneinander. Auf den Bechern befindet sich jeweils die Aufschrift "'Becherbonus"

Aktion "Becher Bonus"


Aktion "Becher Bonus"

  • COFFEE-TO-GO

    Der Einweg-Kaffeebecher, geläufiger unter dem Begriff „Coffee to go“ ist für viele Menschen unterwegs sehr bequem und komfortabel. Dabei bedenken die meisten Verbraucher jedoch nicht die Schattenseite der mit Plastik beschichteten Pappbecher für die Umwelt. Denn durch den Bechertrend hat sich der Müll im vergangenen Jahrzehnt stark vermehrt. Laut der Deutschen Umwelthilfe e.V. werden allein in Deutschland im Jahr ca. 2,8 Milliarden to-go-Becher für Heißgetränke verwendet. Daraus resultieren  etwa 320.000 Becher pro Stunde und rund 40.000 Tonnen Abfall im Jahr.  Oftmals werden die Einwegbecher nach Verbrauch sogar einfach rücksichtslos in die Natur und auf öffentliche Plätze geworfen, was zur Verschmutzung unserer Städte und Umwelt führt. Das macht den „Coffee to go“ wortwörtlich zu einem „Coffee to throw“. Die Einwegbecher werden ein immer ernst zunehmendes Problem, das auch unsere ganze Gesellschaft betrifft, denn letztendlich landet der Plastikbestand in Böden und Gewässern und schließlich auch in den Lebensmitteln, die wir konsumieren.

    Die Produktion der Einwegbecher kostet Unmengen an Ressourcen und fügt unserer Umwelt erheblichen Schaden zu. In die Herstellung werden nämlich jährlich etwa 29.000 Tonnen Papier investiert, wobei in der Regel anstelle von Recyclingpapier zu Neumaterial gegriffen wird, da die Becher zum größten Teil aus Papierfasern bestehen. Das hat zur Folge, dass zusätzlich etwa 43.000 Bäume im Jahr gefällt werden müssen. Da die Einwegbecher zum Teil aus Kunststoff bestehen und jeweils obendrauf einen Plastikdeckel besitzen, fließen außerdem noch jährlich etwa 22.000 Tonnen Rohöl in die Produktion ein. Neben diesen ganzen Rohstoffkosten sind noch die ganzen Mengen an CO2-Emissionen, Wasser und Energie zu berücksichtigen, die aufgewendet werden müssen. Durch ihre Kunststoff- und Plastikbeschichtung sind die Becher ohnehin nur schwer zu recyceln, wodurch es zur Verschwendung kostbarer Ressourcen kommt.

  • ZUR AKTION

    Es gibt immer mehr Maßnahmen und Strategien, die sich mit der Abfallvermeidung und Ressourceneffizienz auseinandersetzen. Mit der Veröffentlichung der Kunststoffstrategie will die EU-Kommission in Zukunft die Umwelt vor Belastungen durch Kunststoff schützen und somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der zunehmenden Müllansammlungen leisten. So sollen künftig alle aus Kunststoff bestehenden Verpackungen recyclingfähig, um so die Nutzung von Einwegprodukten einzudämmen. Es werden auch Vorgehen wie staatliche Eingriffe bei der Einführung eines Pflichtpfandes auf Einwegbecher oder die Erhebung von Abgaben auf Einwegbecher diskutiert. Eine Strategie, die sich mit der Umstellung von einem Einweg- auf ein Mehrwegsystem beschäftigt,  ist die sogenannte „Becherbonus“-Initiative, die von der hessischen Umweltministerin Priska Hinz im März 2016 in Hessen  ins Leben gerufen wurde. An der Initiative beteiligte Filialen gewähren ihren Kunden einen Preisnachlass, wenn diese ihr gewünschtes Heißgetränk in einen Mehrwegbecher anstatt in einen Einwegbecher füllen lassen. Hinz ist der Auffassung: „Wir wollen unnötigen Abfall vermeiden und Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen, dass dies mit einfachen Mitteln möglich ist. Darum haben wir im Jahr 2016 den Becherbonus ins Leben gerufen“. Dabei hat die Initiative mehrere positive Eigenschaften, da die Umwelt geschont, Material eingespart und Abfall vermieden wird. Gleichzeitig können alle Kunden der teilnehmenden Filialen Geld einsparen. Um der Müllverschwendung Einhalt zu gebieten, erklärten sich bundesweit bereits mehr als 4000 Filialen verschiedenster Unternehmen bereit, einen Preisnachlass von etwa 10 bis 30 Cent für Kunden, die ihren eigenen Mehrwegbecher mitbringen, zu gewähren. Bei der Initiative beteiligt sind laut dem Ministerium in Mainz zufolge unter anderem Bäckereien, Cafés, Einzelhandelsketten und Tankstellen. Alle teilnehmenden Filialen sind am Schaufenster durch eine „Becherbonus“-Plakette gekennzeichnet. In Hessen seien durch die initiative seit Mitte 2017 rund 18.500 Einwegbecher eingespart worden. Auch das Rheinland-pfälzische Umweltministerium ist auf die Aktion aufmerksam geworden und hat die Initiative mit knapp 200 Filialen eigenem Land gestartet.

  • NACHHALTIGKEIT

    Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Plastikmüll wird sich nie gänzlich vermeiden lassen, jedoch könnte man sehr viele Ressourcen einsparen und Abfall vermeiden, wenn man auf den einmaligen Gebrauch der Kaffeebecher verzichten würde, sofern Anbieter und Verbraucher mitmachen. Wenn viele Filialen und Geschäfte mehrheitlich die Initiative unterstützen und diese vertreten würden, könnten sich die Coffee-To-Go-Anbieter gemeinsam auf eine Umstellung von Einwegbecher zu Mehrwegbecher einstellen und dabei auch die Konsumenten mitnehmen, wenn diese bereit sind ihr Verhalten zu ändern. Als Geschäfts-  oder einer Filialleiter können Sie sich selbst  an der Aktion beteiligen, denn je mehr Filialen sich am Becherbonus beteiligen, desto mehr Müll kann eingespart werden. Auch als Privatperson können Sie sich an der Initiative beteiligen, indem Sie einfach ihr gewünschtes Heißgetränk bei einer teilnehmenden Filiale in einen wiederverwendbaren Mehrwegbehälter füllen lassen und so quasi von einem „Coffee to go“   zu einem „Coffee to stay“ umschalten. Dadurch können Sie pro Getränk Geld einsparen und gleichzeitig ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Um die Bekanntheit zu erhöhen und für die Teilnahme am „Becherbonus“ gibt es Informationsmaterial in Form von Flyern und Plakaten, die das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität kostenlos zur Verfügung stellt.  Hier finden Sie alle weiteren Informationen.