Aktion "Zu gut für die Tonne"
Die Aktion "Zu gut für die Tonne" ist eine Kampagne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gegen die Lebensmittelverschwendung. Alle nachfolgenden Informationen und Bilder stammen von der Kampagneseite www.zugutfuerdietonne.de. Hier finden Sie noch weitere Angaben und PR-Material zur Aktion.
Nach einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), 2017 gefördert durch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung, wirft jeder von uns pro Jahr mindestens 55 Kilogramm Lebensmittel weg. Insgesamt landen in Privathaushalten 4,4 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, das sind täglich 150 Gramm pro Person. Das muss nicht sein. Hier ein paar Anregungen der Aktion „Zu gut für die Tonne“ durch welche Sie bewusster und besser darauf achten können, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.
1. ÜBERLEGT EINKAUFEN
Mit einem Einkaufszettel sind Sie gut ausgerüstet für den Einkauf. Hier entscheidet sich das Schicksal vieler Lebensmittel: Packen wir wirklich nur das in den Korb, was wir tatsächlich aufbrauchen?
Nach Bedarf kaufen
Frisches und leicht Verderbliches am besten dann einkaufen, wenn es gebraucht wird: für das Abendessen mit der Familie oder mit Freunden oder die Grillparty am nächsten Tag. Obst oder Gemüse können Sie auch mit kleinen Macken genießen, meist sind das nur Druckstellen, die Sie problemlos entfernen können. Wenn Sie Brot vom Vortag kaufen, können Sie oft auch Geld sparen – viele Märkte bieten diese Waren reduziert an.
Qualität vor Quantität
Drei zum Preis von zwei! Bei solchen Angeboten ist Zurückhaltung angesagt. Denn wer nach der Hälfte keine Lust mehr auf das Produkt hat, zahlt auch für das, was in die Tonne wandert. Wenn Sie also keine großen Mengen brauchen, greifen Sie besser gleich zu kleineren Packungen.
Ohne Druck entscheiden
Gerade wenn Sie hungrig oder in Eile sind, sind Sonderangebote verführerisch. Die Gefahr, dass vieles davon am Ende in die Tonne wandert, ist dann besonders groß. Nehmen Sie sich also lieber etwas mehr Zeit beim Einkauf. Dann können Sie Preise, Bedarf und Zustand der Waren in Ruhe vergleichen.
2. RICHTIG PLANEN
Bereits beim Einkauf entscheiden wir über Lebensmittelabfälle. Wir kaufen mehr ein als wir benötigen, weil alles so lecker aussieht. Wir hetzen nach der Arbeit in den Supermarkt – ohne zu wissen, was wir wirklich brauchen. Jeder sinnvolle Einkauf beginnt deshalb schon zu Hause, ganz nach der Devise: Planvoll statt für die Tonne. Gute Planung macht nicht viel Arbeit, den Einkauf dafür umso leichter.
Überblick verschaffen
Verschaffen Sie sich regelmäßig einen Überblick darüber, welche Lebensmittel noch vorrätig sind. Ein täglicher Kontrollblick reicht meist aus, um zu checken, was fehlt und was noch vorhanden ist. Und auch was vordringlich aufgebraucht werden muss. Um alles zu erfassen, gibt es zwei zusätzliche Helfer: Wochenplan und deinen Grundbedarf.
Im Voraus planen
Kein Muss, aber auf lange Sicht ein sinnvoller Begleiter ist der Wochenplan. Was habe ich vor? Kommt jemand zu Besuch? Nehmen Sie einen Snack für den Tag mit? Überlegen Sie, was in den nächsten Tagen auf dem Speiseplan stehen könnte und notieren Sie die Zutaten, die dafür gebraucht werden, zum Beispiel frische Waren wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch. Auch die Verwertung von Resten sollte eingeplant werden. So wissen Sie genau, was und wie viel Sie einkaufen müssen.
Allzeit vorrätig
Das gilt für den Grundbedarf. Notieren Sie sich, was in Kühlschrank, Vorratsschrank, Gefrierfach oder Gefriertruhe nicht fehlen sollte. Eine solche Liste erleichtert den Überblick bei jeder Einkaufsplanung. Sie dokumentiert deinen Grundbedarf je nach Größe des Haushalts und die eigenen Vorlieben! Grundsätzlich empfehlen sich für die heimische Vorratshaltung:
Vorratsschrank:
H-Milch und -Schlagsahne, Nudeln und Reis, Mehl, Salz und Zucker, Kartoffeln und Zwiebeln, Konserven mit Bockwürstchen oder Thunfisch, passierten Tomaten oder Obst, Honig und Marmelade, Pflanzenöl, Tomatenmark, Gewürze, SenfKühlschrank:
Eier, Käse, Milch, Joghurt und Quark, Butter oder MargarineGefriertruhe:
Gemüse wie Spinat, Brokkoli oder Erbsen, Fischfilet, BrotEinkaufszettel schreiben
Ein wichtiger Helfer zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist der Einkaufszettel. Machen Sie ihn zu Ihrem verlässlichen Begleiter im Angebotsdschungel, damit Sie den Überblick behalten! Also: Notieren, was gebraucht wird, Zettel zum Einkauf mitnehmen und daran halten.
3. LEBENSMITTEL RICHTIG AUFBEWAHREN
Tatort Küche: Hier werfen wir am meisten weg. Oft, weil wir nicht wissen, wo und wie man Lebensmittel richtig lagert, weil wir die Einkäufe vergessen und sie deswegen schlecht werden. Mit der richtigen Lagerung lassen sie sich vor der Tonne bewahren.
Das Aufbewahrungs-Set
Sie brauchen eine Grundausstattung. Dazu gehören verschließbare Dosen, Frischhaltefolie, Obstschalen und eine Brotkasten. Damit lagern Sie Ihre Lebensmittel am besten – ganz nach ihren Bedürfnissen.
Abdecken und umfüllen
Geöffneter Joghurt oder Quark zieht Bakterien an, diese Produkte deshalb möglichst schnell verbrauchen. Bis dahin decke sie gut mit Frischhaltefolie ab. Füllen Sie nicht verbrauchte, offene Konserven sofort in saubere, dicht schließende Behälter aus Glas, Metall oder Kunststoff um.
Den Überblick behalten
Sortieren Sie neue Ware immer nach hinten und behalte Älteres vorne im Blick. So lässt sich schnell erkennen, was neu gekauft und was rasch verbraucht werden sollte. Beschriften Sie Eingemachtes und Eingefrostetes mit dem Datum, an dem es hergestellt, beziehungsweise eingefroren wurde.
Vorratsschädlinge
Getreide und Getreideprodukte sind besonders anfällig für Motte und Co. Aber Schädlinge mögen praktisch alle Lebensmittel – außer Salz und reine Fette. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig selten benötigte Vorräte wie Gewürze und so genannte Trockenware. Reinigen Sie regelmäßig Vorratsräume von Essensresten, Krümeln und Staub. Werfen Sie befallene Lebensmittel – dicht verpackt – sofort weg.
4. RICHTIGE RESTEVERWERTUNG
Angeschnittenes Gemüse, übriggebliebene Spaghetti, ein halbes Dessert – alles zu schön zum Wegwerfen! Wenn Sie zu viel gekocht haben, lassen sich Reste aufbewahren und kreativ weiterverwenden. So geht’s:
So viel brauchen Sie
Die richtige Menge beim Kochen ist Erfahrungssache. Wichtige Helfer sind Kochbücher oder Kochcommunitys im Internet. Bei Fertigprodukten kaufen Sie nur so große Packungen, wie Sie wirklich brauchen; kochen Sie eine Teilmenge und sparen den Rest für den nächsten Tag.
Für Vorkocher
Reste lassen sich nicht immer vermeiden. Sie lassen sich aber ganz einfach aufbewahren. Kleine Reste halten sich gut verschlossen mehrere Tage. Oder Sie frieren Gekochtes ein: Die Suppe schmeckt besonders gut, wenn der Kühlschrank doch mal leer ist. Wer alleine wohnt, kann das gezielt nutzen: Einfach einmalig mehr kochen, als gebraucht wird und Reste portionsweise im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Für Planer
Planen Sie gern im Voraus? Dann ist ein Wochenspeiseplan das Richtige: Legen Sie am Samstag fest, was Sie in der nächsten Woche kochen. Mehrere Rezepte sollten die gleichen Zutaten haben oder Reste von bereits Gekochtem nutzen. Am Sonntag gibt es also Reispfanne. Wenn etwas übrigbleibt, können Sie am Montag daraus eine Reissuppe machen. So können zu große Mengen schnell und sinnvoll verbraucht werden.
Ran an die Reste!
Wohin mit altbackenen Brötchen? Was machen mit sehr reifen Tomaten? Werfen Sie Reste, geöffnete Lebensmittel, angeschnittenes Obst und Gemüse nicht in die Tonne, sondern in die Pfanne! Für jedes Lebensmittel und jede Gelegenheit gibt es passende Rezepte. Aus Brot, Tomaten und Rucola können Sie zum Beispiel einen leckeren Brotsalat zaubern – die perfekte Beilage zu Mittag- oder Abendessen. Kreative Rezepte ausprobieren macht übrigens in der Gruppe besonders Spaß. Dafür gibt es eine „Zu gut für die Tonne“-App in welcher mittlerweile 550 Rezepte von Sterneköchen oder prominenten Kochpaten angezeigt werden. Die App ist kostenlos im AppStore und bei GooglePlay erhältlich. Sie ist kompatibel mit iPhone, iPod touch und iPad ab iOS 5.1 sowie mit Android-Smartphones und Tablets ab Version 2.3.3 ab 320 Pixeln Screenbreite.