Die Zentraldeponie "Eiterköpfe"
Die drei Gebietskörperschaften, die Landkreise Mayen-Koblenz und Cochem-Zell sowie die Stadt Koblenz, haben sich im Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel (vor 01.06.2014: "Deponiezweckverband Eiterköpfe" - DZV) zusammengeschlossen und betreiben seit 1987 die Zentraldeponie "Eiterköpfe" gemeinsam in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft.
Auf der Zentraldeponie wurden seit 1983 bis zum Mai 2005 nicht vorbehandelte Siedlungsabfälle bis Deponieklasse II deponiert. Seit dem Ablagerungsverbot für unbehandelte Siedlungsabfälle erfolgt seit Mitte 2005 die Ablagerung von vorwiegend mineralischen und inerten Abfällen.
Seitdem werden die im Verbandsgebiet gesammelten Siedlungsabfälle und andere getrennt erfasste Fraktionen auf dem Gelände der Deponie aus den Sammelfahrzeugen umgeladen, bevor diese in die jeweiligen Anlagen zur weiteren Abfallbehandlung transportiert werden. Mineralische Abfälle werden auf der Deponie abgelagert.
Die Zentraldeponie "Eiterköpfe" liegt in einer ausgebeuteten Basaltgrube. Die Basaltgewinnung in den potenziellen Erweiterungsflächen findet derzeit noch statt.
Deponieabschnitte
Die Deponie umfasst aktuell sechs Deponieabschnitte (DA 1-6) zur Ablagerung von Abfällen. Die älteren, zwischenzeitig verfüllten, Deponieabschnitte sind nach dem jeweils im Errichtungszeitpunkt maßgeblichen technischen Stand der Deponietechnik mit Basisabdichtungen und Systemen zur Sickerwasserfassung ausgestattet worden, die jüngeren, heute noch in Betrieb befindlichen, Abschnitte DA 4 – DA 6 entsprechen vollständig den Anforderungen der Deponieklasse II der aktuell gültigen Deponieverordnung.
Infrastruktur
Die Deponie verfügt über folgende Infrastruktur, die vollständig in Eigenregie des AZV betrieben wird:
- Eingangs- und Waagebereich
- Stollensysteme zur Entwässerung und Kontrolle des Basisabdichtungssystem im Bereich der DA 4-6 inkl. Kontroll- und Steuerungseinrichtungen im sog. Stolleneingangsgebäude
- Deponieentgasungsanlagen
- Sickerwassererfassung und Deponiesickerwasserreinigungsanlage DSRA (Biologie, Ultrafiltration mit nachgeschalteter Aktivkohlebehandlung) bis zur Indirekteinleitung
- Anlagen zur Umladung und kurzzeitigen Zwischenlagerung von Siedlungsabfällen aus dem Verbandsgebiet
- Anlagen zur Umladung, kurzzeitigen Zwischenlagerung und mechanischen Vorbehandlungen von Bioabfällen aus dem Verbandsgebiet
Außerhalb des planfestgestellten Deponiegeländes wurde im Zuge der Aufgabenübertragung im Bereich der Sammlung von kommunalen Abfällen an den Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel ein Logistik- und Verwaltungszentrum mit Wertstoffhof im Jahr 2016 neu eröffnet.
Deponieerweiterung
Die genehmigten und ausgebauten Verfüllkapazitäten haben noch eine begrenzte Restlaufzeit von etwa 6 Jahren. Vor dem Hintergrund eines auch zukünftigen Bedarfs an Deponieraum der Klasse II wird nunmehr seitens des Abfallzweckverbandes Rhein-Mosel-Eifel die Erweiterung der Ablagerungskapazität geplant. Die Erweiterung der Deponie wird durch die Einrichtung einer von der bisherigen kommunalen Deponie weitestgehend losgelösten gewerblichen Deponie in den potenziellen Erweiterungsflächen der bestehenden Planfeststellung der Zentraldeponie Eiterköpfe angestrebt.
Das Gelände für die Deponieerweiterung befindet sich vollständig unter bergrechtlicher Aufsicht im Rahmen der bestehenden Betriebspläne. Von dem weiteren Ausbau der Deponie sind Teile der heute noch in Betrieb befindlichen Tagebaue berührt.
Beim Standort handelt es sich um mehrere im Betrieb befindliche Tagebaue für Lavasand und Basalt. Gemäß vorliegendem rechtsgültigem Rahmenbetriebsplänen des Landesamtes für Geologie und Bergbau sind die Tagebaue zum Zwecke der Rekultivierung wieder zu verfüllen. Die geplante Errichtung einer Deponie DK II verfolgt ebenfalls den Zweck der Wiederverfüllung im Sinne einer Rekultivierung des Standortes allerdings auf abfallrechtlicher Grundlage.
Das Entsorgungsangebot der Zentraldeponie "Eiterköpfe" wendet sich vorwiegend an kommunale und gewerbliche Abfallerzeugende Stellen im Verbandsgebiet und darüber hinaus. Seit mehr als 15 Jahren hat sich der von den Bundesautobahnen A 61 und A 48 gut angebundene Deponiestandort im Norden von Rheinland-Pfalz als elementar wichtiger Betrieb für die Entsorgung von mineralischen Abfällen der Kategorie DK II etabliert.